Vortrag

Wissensmanagement bei der thyssenkrupp Steel Europe AG

Der Mensch im Mittelpunkt von Industrie 4.0

 


Alexandra Wassermann

thyssenkrupp Steel Europe AG
Team Knowledge Management & Learning Organization

 

 

 

Biografie

Alexandra Wassermann studierte Soziologie und Sozialforschung in Bremen. Als Arbeitssoziologin und Expertin für Methoden der empirischen Sozialforschung interessiert sie sich für den Wandel der Arbeitswelt, welche Rolle neue Technologien dabei spielen und wie dieser Wandel sichtbar gemacht werden kann. Neben der Betreuung des FACTS4WOKRERS-Projekts beschäftigt sich Frau Wassermann im Rahmen ihrer Promotion mit der Frage, wie sich der Umgang mit Wissen unter der Einführung neuer, mobiler Technologien im Unternehmen verändert.

Vortrag

Wissensmanagement bei der thyssenkrupp Steel Europe AG
Der Mensch im Mittelpunkt von Industrie 4.0

Abstract

Im betrieblichen Alltag werden die Begriffe Daten, Informationen und Wissen häufig synonym verwendet, denn der Unterschied ist nicht auf den ersten Blick erkennbar. Es ist jedoch vollkommen unterschiedlich, ob mit Daten im Datenmanagement umgegangen wird oder mit Wissen im Wissensmanagement. Systeme, die für echtes Wissensmanagement genutzt werden, müssen Querverbindungen zwischen verwandten Informationen herstellen und das menschliche Lernen muss durch sie gefördert werden. Diese Querverbindungen nimmt das Forschungsprojekt FACTS4WORKERS in den Blick, denn Wissen zu managen, bedeutet vor allem, sich mit Menschen zu beschäftigen.

Inhalt

Inzwischen ist allgemein bekannt, dass das Wissen der Mitarbeiter zu einer der wichtigsten strategischen Ressourcen für Unternehmen gehört. Der effektive und effiziente Umgang mit Wissen stellt daher eine dauerhafte Aufgabe und Herausforderung dar. In den letzten Jahren wurden diesbezüglich zahlreiche technische Lösungen entwickelt, die jedoch schnell auf anfängliche Euphorie Ernüchterung folgen ließen. Es zeigte sich, dass die alleinige Darreichung einer technischen Plattform nicht ausreichend und nicht zielführend ist, um Zusammenarbeit und Wissensaustausch zu fördern. Demgegenüber stehen integrative Ansätze, die Mensch und Technik verbinden. Das Wissensmanagement-Konzept der thyssenkrupp Steel Europe AG verfolgt eine solche ganzheitliche Strategie, die Mensch und Technik in den Fokus nimmt. Es harmonisiert individuelle Bedarfe und strategische Impulse von der Unternehmensleitung, um die für eine gegebene Herausforderung optimale Wissensstrategie gemeinsam zu erarbeiten. Die individuelle Beratung bedient sich zudem an einem großen Angebot wissenschaftlich fundierter und praktisch erprobter Standardlösungen. Diese Lösungen bieten eine systematische Unterstützung im Umgang mit Wissen. Innovationsprojekte, wie das FACTS4WORKERS-Projekt helfen dabei, aktuelle Forschungsansätze in die Praxis zu bringen.

Das europäische Forschungsprojekt FACTS4WORKERS zum Thema Industrie 4.0 rückt den Menschen ins Zentrum moderner Produktion. Das Vorhaben befasst sich mit der Erschließung neuer technologiegestützer Strategien und Lösungen zum Umgang mit Wissen für Produktionsmitarbeiter unter den Bedigungen des demographischen und technologischen Wandels der kommenden Jahre. Das Projekt zielt auf das Schaffen geeigneter Schnittstellen zwischen dem Produktionsmitarbeiter der Zukunft und einer intelligenten Fabrik. Die thyssenkrupp Steel Europe AG erforscht den Einsatz einer menschzentrierten, mobilen Wissensmanagementlösung. Um die Mitarbeiter bestmöglich zu unterstützen und die Arbeitsbedingungen und -abläufe nachhaltig zu verbessern, werden ihnen mithilfe der FACTS4WORKERS-Lösung passende Informationen zum richtigen Zeitpunkt bereitgestellt. Dadurch soll eine Kultur gefördert werden, in der Wissen freiwillig und proaktiv geteilt wird. Mit dem FACTS4WORKERS-System soll darüber hinaus überprüft werden, ob eine bedarfsgrechte, mobile Wissensmanagementlösung einen Beitrag zur Arbeitszufriedenheit leisten kann und ob die Innovations- und Problemlösefähigkeiten der Mitarbeiter erhöht werden. Die Ergebnisse einer ersten Einführung zeigen bereits positive Auswirkungen der eingesetzen Softwarelösung als Beispiel für menschzentrierte Technologieentwicklung.

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