Vortrag

Social QM: Erfahrungsbericht zur Umsetzung der ISO 9001:2015

 

Dr. Carsten Behrens

Modell Aachen GmbH - Interaktive Managementsysteme
Geschäftsführer







Biografie

Dr. Carsten Behrens studierte Maschinenbau mit Schwerpunkt Konstruktion und Automatisierungstechnik in Bochum und promovierte am Werkzeugmaschinenlabor der RWTH Aachen im Themenfeld Qualitätsmanagement. Nach seinem Studium entwickelte er 2006 gemeinsam mit Herrn Prof. Schmitt das Konzept Interaktiver Managementsysteme auf Basis der Wiki-Technologie. Die 2009 ausgegründete Transfergesellschaft "Modell Aachen GmbH - Interaktiver Managementsysteme" leitet er seitdem als Geschäftsführer.

Vortrag

Social QM: Erfahrungsbericht zur Umsetzung der ISO 9001:2015

Abstract

Prozessorientierte Managementsysteme leiden in vielen Unternehmen unter großen Akzeptanzproblemen. Ohne realen Nutzen, nur Nachweisbürokratie oder nur für Experten, lautet meist das Urteil. Durch eine innovative Verknüpfung von prozessorientiertem Qualitäts- und Wissensmanagement, umgesetzt in Social Media Technologien, können diese Schwächen mit Erfolg behoben werden. Grundgedanken sind dabei eine agile Managementsystem-Dokumentation in Echtzeit sowie eine dezentrale Pflege und Gestaltung des Systems.

Inhalt

Prozessorientierte Managementsysteme leiden in vielen Unternehmen unter großen Akzeptanzproblemen mit nur etwa 0-1 lesenden Zugriffen pro Mitarbeiter pro Monat. Ohne realen Nutzen, nur Nachweisbürokratie oder nur etwas für Experten, lautet meist das Urteil. Durch eine innovative Verknüpfung von prozessorientiertem Qualitäts- und Wissensmanagement, abgebildet mit Social Media Technologien (z.B. Wiki), können diese Schwächen mit Erfolg behoben werden. Durch die Wiki-Technologie erhält jeder Mitarbeiter die Möglichkeit auf einfachste Weise die Inhalte des Systems zu verändern und dadurch seine organisatorischen Erfahrungen und Vorschläge einzubringen. Die Freigabe der Inhalte wird mittels Workflows gesteuert. Die Erfahrung des Referenten in über 180 Projekten hat gezeigt, dass mit diesem Ansatz QM-Handbücher zum Leben erweckt und ein wertvoller Bestandteil des Alltags aller Mitarbeiter werden, denn fortan werden Best-Practice-Prozesse umgesetzt, Suchzeiten reduziert und Erfahrungen systematisch ausgetauscht.

Kerngedanke Interaktiver Managementsysteme ist eine dezentrale Gestaltung der Managementsystem-Dokumentation durch die Entscheider und Wissensträger selbst bei Synchronität zwischen Beschluss und Dokumentation. Jeder Mitarbeiter hat dabei die Möglichkeit, Verbesserungsvorschläge und Erfahrungen in die Prozessbeschreibungen, Arbeitsanweisungen etc. einzubringen, wobei die Änderungen einem Freigabeworkflow unterliegen. Die Nutzungsstatistik Interaktiver Managementsysteme zeigt typischerweise etwa 10-100 Zugriffe pro Mitarbeiter pro Monat und etwa 10% schreibende Zugriffe auf die Managementsystem-Dokumentation auf.

Führungsimpulse, die Verarbeitung von Feedback sowie die Kommunikation von Erfahrungswerten und Anmerkungen werden in die unternehmensinterne Social Media Plattform verlagert. Dadurch wird die Managementsystem-Dokumentation ein wertvolles Führungs-, Informations- und Kollaborationsportal. Heute ist uns keine Technologie bekannt, bei der die Transaktionskosten zur Kommunikation von Führungsimpulsen und der Verarbeitung von Feedback geringer sind als bei Social Media Technologien.
Der Ansatz Interaktiver Managementsysteme greift dabei viele Aspekte der Industrie 4.0 auf. Dies sind zum Beispiel die Dezentralisierung und die Selbstoptimierung sowie die Einbindung von Maschinen als Kommunikationspartner. Der Ansatz wurde an der RWTH Aachen und dem Fraunhofer IPT erarbeitet und wird nun durch die Modell Aachen GmbH – Interaktive Managementsysteme in den Markt transferiert.

zurück