Vortrag
Der Wissensmanager - eine aussterbende Gattung im Zeitalter Google?
Praktische Gegenbeispiele - doch wer weiß davon und wen interessiert es?
Rainer Otterbein
Moody's Deutschland GmbH
Senior Document Management Associate
Biografie
Rainer Ottorbein: Jahrgang 1970, Studium und Abschluss als Dipl.-Dok. (FH) an der FH Hannover. Berufseinstieg mit der Durchführung diverser Projekte zu Aufbau und Pflege von Archiv- und Bibliotheksstrukturen, danach mehrjährige Erfahrung im Wissensmanagement für eine internationale Logistikberatungsgesellschaft. Aktuell tätig im Bereich Document-Management für mehrere Niederlassungen einer US-amerikanischen Rating-Agentur. Fernstudium Qualitätsmanagement. Datenschutzbeauftragter.
Vortrag
Der Wissensmanager - eine aussterbende Gattung im Zeitalter Google?
Praktische Gegenbeispiele - doch wer weiß davon und wen interessiert es?
Abstract
Der Vortrag spannt den Bogen von frühen Jahren der Online-Recherchen bis zum Heute und Jetzt, wo angeblich nichts und niemand existiert, was und wer nicht bei Google erscheint. Anhand mehrerer Praxisbeispiele werden dabei unterschiedliche Tätigkeitsprofile aufgezeigt und dabei die Frage beleuchtet, ob Wissensmanagement in heutiger Zeit noch eine Notwendigkeit darstellt oder nur mehr oder minder ein "Nice-to-have-Dasein" fristet.
Inhalt
Der Vortrag beginnt mit ersten Dokumentations- und Online-Erfahrungen des Autors in der Zeit seines Studiums Mitte der 1990er Jahre, einer Ära, in der Recherche-Übungen im Bibliographien-Raum der Landesbibliothek durchgeführt wurden und die Online-Welt mit blauen DOS-Bildschirmen startete. Anhand mehrerer Beispiele aus der Berufspraxis wird darauf aufbauend eine Entwicklung dargestellt, die auf dem beruflichen Werdegang des Autors basiert, dabei aber auch anschaulich die Entwicklung der Wissensmanagement-Welt darstellt.
Zuerst wird hierbei ein Projekt beleuchtet, bei dem es um den Aufbau eines Vorstandsarchivs für einen großen deutschen Energieversorger geht – von einem undurchsichtigen Papierchaos hin zu einer strukturierten und über MS-Excel erschlossenen Ablagestruktur.
Das zweite behandelte Beispiel zeigt die Tätigkeit als „Knowledge-Operator“ für eine internationale Ingenieurs-Beratungsgesellschaft im Bereich Logistik, die verschiedenste Facetten des Wissensmanagement beinhaltet, zwischen Projektdatenbank, Mitarbeiterschulung und Messebau.
Das dritte Beispiel erläutert die Tätigkeit des Autors als „Document Manager“ für eine Rating Agentur, wo sich die Notwendigkeit von strukturierter Dokumentenarchivierung aus einer ganz anderen Sichtweise darstellt, was Vorgaben und internationale Verbreitung angeht.
Bei der Darstellung der hier aufgezeigten Tätigkeitsprofile stellt sich durchgehend, quasi als Roter Faden, immer wieder die Frage, ob und wie gut Dokumentation und Wissensmanagement im Kontext von Unternehmen verbreitet ist. Welches sind die Voraussetzungen, damit Wissensmanagement als wichtiger Teil des Geschäftserfolges wahrgenommen werden kann und letztendlich auch eingesetzt wird? Dies sowohl im Hinblick auf harte Zahlen und Fakten wie etwa Budgets und Stellenpläne, aber auch betreffend der jeweiligen Entscheider und deren Kenntnis und Einschätzung von Wissensmanagement. Letztendlich wird die Frage erörtert, ob Wissensmanagement in seinen unterschiedlichsten Facetten in heutiger Zeit noch seine Daseinsberechtigung hat bzw. was diese auch in unserer Zeit immer wieder festigt.
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