Social Collaboration

Wissen managen - mit Zuckerbrot und ohne Peitsche!?

Besonderheiten der internen Kommunikation in einem Verband

Anne Grupp

Diakonisches Werk für Diakonie
und Entwicklung e.V.
Referentin Wissensmanagement

Klaus Hillemeier

comundus GmbH
Geschäftsführer

 

Biografie

Anne Grupp: Nach Abschluss meines Studiums (Germanistik bzw. Bibliothekswesen) trat ich 1986 meine Stelle als Bibliothekarin im Diakonischen Werk der EKD in Stuttgart an. Als Leiterin war ich zuständig für die Anschaffung, Verteilung und Strukturierung des Bestandes (Bücher, Zeitschriften, Artikel und graue Literatur). Ab 2005 wechselte ich auf die Stelle der Referentin für Wissensmanagement. Seither bin ich zuständig für Konzeption, Support und Weiterentwicklung des Extranets des Gesamtverbandes.

Klaus Hillemeier: Nach dem Abschluss der Dualen Hochschule (Dipl. Betriebswirt (BA)) war schnell klar, dass ich in die Beratungsbranche gehöre. Von 1990 bis 2000 durchlief ich bei der BERATA GmbH die Stationen Entwickler, Projektleiter bis zuletzt Bereichsleiter Professional Services mit Prokura. Die Grundlagen für die Gründung der comundus GmbH waren gelegt. 2001 begann dort meine Tätigkeit als Geschäftsführer. 2006 folgte der Zusammenschluss mit den Firmen runtime software GmbH und der heutigen anders und sehr GmbH zur IT Excellence Group.

Vortrag

Wissen managen - mit Zuckerbrot und ohne Peitsche!?
Besonderheiten der internen Kommunikation in einem Verband

Abstract

Im Unterschied zu hierarchisch strukturierten Unternehmen kann in einem Verband selbständigenr Mitgliedsorganisationen Wissensmanagement nur ein Angebot sein. Der Erfolg hängt weitgehend davon ab , dass Mitarbeitende darin einen Mehrwert erkennen. Das Extranet der Diakonie bietet ihnen ein Instrument zur Vernetzung und Kommunikation an, das Standards setzt, aber auch individuellen Bedürfnissen Rechnung trägt. Durch die Nutzung durch Einzelne wird das Wissen Vieler strukturiert und verbreitet.

Inhalt

Das „Durchregieren“ in einem Verband wie der Diakonie ist unmöglich: zu viele Akteure, zu viele teils divergierende Interessen, zu viele Standorte, zu viele gewachsene, selbstbewusste Traditionen!

Vor diesem Hintergrund entstand in über 150 Jahren ein riesiger Archipel großer aber auch kleiner und kleinster eigenständiger Wissensinseln, grob verbunden durch formale Gliederungen und entsprechend starre Kommunikationswege.

In den letzten Jahren nimmt nicht zuletzt aufgrund der Konkurrenz auf dem Sozialmarkt der wirtschaftliche Druck jedoch so sehr zu, dass Einrichtungen und Verbände sich zunehmend darum bemühen, sich ein Netz für Kooperationen und Absprachen zur Arbeitsteilung zu schaffen. So werden Ressourcen (Personal- und Sachkosten) geschont und statt dessen Wissen besser als bisher geteilt und gemeinsam vorangetrieben.

Hinzu kommt die mittlerweile nahezu selbstverständliche Nutzung von Social Media im persönlichen Umfeld. Damit entwickeln Mitarbeitende auf allen Ebenen und in allen Bereichen Kompetenzen im Umgang mit neuen Medien und Technologien, sie lernen gewissermaßen spielend, dass Vernetzung und Austausch einfach ist, Spaß macht, billig und zielführend sein kann.

Diesen Schub muss der Verband aufnehmen, um ihn auch in dienstlichen Belangen einzusetzen. Das Wissensportal, das als Instrument für diese neuen Kommunikationsformen und Wissensmanagementprozesse bereitgestellt wurde, wirbt sicher nicht in erster Linie mit dem Spaßfaktor. Dennoch wird auch hier die persönliche Befriedigung von Bedürfnissen als die eigentlich treibende Kraft beim Wissenstransfer angesehen: Mitarbeitende, die stressfrei und effizient ihr Wissen und ihre Kompetenzen einsetzen können, produzieren nicht nur die Leistungen, die für das Unternehmen wichtig sind. Sie können über den Tellerrand ihrer Alltagsroutinen hinaus schauen und damit unerwartete Impulse erhalten. Sie können sich mit ihrer Kompetenz in deutlich größeren Kreisen zeigen als am Arbeitsplatz. Und ganz nebenbei hinterlassen sie bei einem gut organisierten Wissensmanagement die Spuren des eigenen Wissens – ein unschätzbarer Wert für das Unternehmen.

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