Mobile Learning im Wissensmanagement

Schulungen, Weiterbildungen und ein nachhaltiges Wissensmanagement sind in Unternehmen jeglicher Größe unumgänglich. Und nicht nur Personaler, Führungskräfte und andere Verantwortliche im Unternehmen, sondern auch die Mitarbeiter selbst legen heutzutage viel Wert auf ein hohes Ausbildungs- und Qualifikationsniveau sowie die Weitergabe des unternehmensrelevanten Wissens. Denn gerade in Zeiten der Digitalisierung und Globalisierung mit einer immer höheren Innovationsdichte ist es umso wichtiger, die Mitarbeiter regelmäßig zu schulen, sie auf den aktuellen Wissensstand zu bringen bzw. zu halten und in ihre Hard- und Soft Skills zu investieren.

Eine erste Reaktion der digitalen Welt darauf war vor einigen Jahren die Einführung von E-Learning-Lösungen, in denen Lerninhalte digital auf dem PC vermittelt werden. Eine Weiterentwicklung hieraus war schließlich das Mobile Learning, das Lernen auf dem Smartphone oder Tablet. Und dank der immer weiter wachsenden Funktionalitäten ist Mobile Learning inzwischen nicht mehr nur für die interne Weiterbildung ein interessantes Tool, sondern kann darüber hinaus auch im Wissensmanagement zum Einsatz komme.

Was ist Mobile Learning?

Klassisches Mobile Learning zeichnet sich – wie der Name bereits sagt – dadurch aus, dass Inhalte mobil und damit immer und überall bereitgestellt werden und flexibel verfügbar sind. Noch mehr Flexibilität erhalten die Mitarbeiter, wenn die Lernsysteme in nativen Apps, das heißt in Apps, die speziell für das jeweilige Betriebssystem entwickelt wurden, auch offline verfügbar sind. Inhalte, die zuvor im WLAN heruntergeladen wurden, können so auch unterwegs konsumiert werden, ohne das Datenvolumen aufzubrauchen und auf eine starke Internetverbindung angewiesen zu sein. Mobile Lernsysteme ermöglichen es dem Lerner also, selbstständig und individuell zu lernen, wann und wo er will. Das entspricht den derzeitigen Entwicklungen – Stichworte New Work und selbstbestimmtes Lernen – dass Präsenzseminare oder zeitlich vorgeschriebene E-Learning-Kurse häufig nicht mehr in das Privat- und Arbeitsleben der Mitarbeiter passen.

Heutzutage ist Mobile Learning aber bereits mehr als nur ein Lern-Tool: Neben Lerninhalten werden mit den mobilen Lösungen auch vermehrt Corporate Content veröffentlicht sowie unterschiedliche Kommunikationsmöglichkeiten für die Nutzer integriert. Mobile Learning hat sich damit weiterentwickelt und kann die drei zentralen unternehmerischen Erfolgsprozesse abdecken: Corporate Knowhow-Transfer, E-Learning und Kommunikation.

Für wen ist es geeignet?

Mobile Learning eignet sich für generell alle Unternehmensarten und Mitarbeiterformen. Besonders für dezentrale Organisationen mit vielen Mitarbeitern in Vertrieb, Logistik, Service oder Außendienst ist es aber geradezu prädestiniert, da diese Mitarbeiter oftmals über keinen festen Desktop-Arbeitsplatz verfügen und viel unterwegs sind. Auch in Produktionsbetrieben, in denen ein Großteil der Mitarbeiter keinen eigenen Computer nutzt, sondern zum Beispiel an den Produktionslinien und -Rechnern arbeitet, bieten Mobile Learning Systeme viel Potenzial.

Neben der grundlegenden Weiterbildung der Mitarbeiter können mobile Lernsysteme besonders auch im Wissenstransfer genutzt werden: Informationen wie zum Beispiel Produktwissen und Vertriebsinformationen werden bereitgestellt, sodass die Mitarbeiter sie im Kundengespräch aufrufen und auch unterwegs verwenden können. In Kombination mit Feedback- oder Kommunikationsmöglichkeiten können die Mitarbeiter ihre eigenen Erfahrungen, Best Practices oder Tipps an die Kollegen weitergeben, von den Beispielen der anderen lernen oder eigene Beobachtungen dokumentieren und an die Firmenzentrale zurückspielen. Diese Form der Kollaboration birgt großes Wissenspotential in Unternehmen.

Was sollten Mobile Learning Systeme können?

Die benötigten Funktionen eines Mobile Learning Systems hängen natürlich stark von den individuellen Anforderungen des Unternehmens ab. Mobile Learning Systeme sollten jedoch zu allererst leicht zu bedienen sein, sowohl auf Nutzerseite als auch für den Administrator. So wird auch Nicht-Digital-Natives ein leichter Zugang ermöglicht und die Systeme können ohne längere Einweisung direkt genutzt werden. Intuitive Smartphone- und Tablet-Funktionalitäten wie Gestensteuerung, Push-Nachrichten oder auch Gamification-Ansätze erhöhen zudem den Spaßfaktor. Aufgrund der unterschiedlichen verfügbaren Geräte und Betriebssysteme sollte das Mobile Learning System auch auf allen Geräten nutzbar sein, eigene native Apps für iOS- und Android-Geräte wären also optimal. Um die Motivation der Mitarbeiter zu erhöhen und ihnen einen Anreiz zum Lernen und zum Aneignen von Wissen zu bieten, können Unternehmen integrierte Incentivierungen in Form von zum Beispiel Belohnungen oder Rankinglisten nutzen. Um die Identifikation der Nutzer mit dem eigenen Unternehmen zu stärken, kann es außerdem nützlich sein, wenn das System, speziell die Apps, an das Corporate Design des Unternehmens angepasst werden kann.

Warum lohnt sich Mobile Learning?

Auch wenn die Initialkosten für die Einführung eines Mobile Learning Systems auf den ersten Blick etwas umfangreicher erscheinen – Anschaffung des Systems, Erstellung der Inhalte, Ressourcen für die Administration und Pflege, je nach Unternehmen und Unternehmensvorgaben die Bereitstellung von mobilen Endgeräten – können sie schnell über eingesparte Ausgaben relativiert werden. Präsenzseminare werden reduziert oder vollständig ausgesetzt, damit anfallende Reisekosten ebenfalls. Kosten für Printprodukte entfallen ebenso wie die für die Nutzung unterschiedlicher Tools und Systeme für die Weiterbildung und das Wissensmanagement. Und nicht zuletzt sind die Kosten für die mobilen Endgeräte und die Anschaffung des Mobile Learning Systems einmalige Ausgaben und schlagen damit nur im ersten Jahr zu Buche.

Mobile Learning steigert zudem das Engagement und die Motivation unter den Mitarbeitern. Denn wenn jeder selbständig entscheiden kann, wann und wo er seinen Wissensdurst befriedigt und dies auch noch durch zum Beispiel Belohnungen oder Rankinglisten honoriert wird, steigert das die Lernbereitschaft.

Was jedoch besonders für den Einsatz von Mobile Learning Systemen spricht, ist die Effizienz- und Qualitätssteigerung: Dank der mobilen Verfügbarkeit aller Inhalte wird die Effizienz der Mitarbeiter gesteigert, wodurch sich auch die Qualität der Arbeit erhöht. Das hat unweigerlich auch positiven Einfluss auf den Unternehmenserfolg. 

Mobile Learning Systeme sind also nicht nur für die klassische interne Fort- und Weiterbildung im Unternehmen nutzbar, sondern können auch im Wissensmanagement für die Weitergabe und Speicherung von (Corporate) Wissen zum Einsatz kommen – und das kombiniert in einer Anwendung.

In unserem Vortrag auf den WiMa-Tagen 2019 erfahren Sie anhand eines Praxisbeispiels, wie Philips sein Wissensmanagement in der Philips Sales IQ App bündelt und seine Mitarbeiter damit immer up-to-date hält.


 

Die Autorin

Heike Blanke, Lemon® Systems

Heike Blanke ist bei Lemon® Systems GmbH verantwortlich für die Bereiche Vertrieb und Business Development. Ihre Expertise in Corporate Publishing Marketing, klassischem Verlagsvertrieb und Employer-Branding-Entwicklungen in großen Verlagen und Medienhäusern machen die erfahrene Personal- und Mediaberaterin zu einem ausgezeichneten Partner für mobile E-Learning-Lösungen. Bei dem Angebot zur Mitentwicklung des zukunftsorientierten Mobile Learning Systems Lemon® zögerte sie keine Sekunde.

Kontakt: Mail: hb@remove-this.lemon-systems.com | Telefon: 040/88 88 2770| Web: https://www.lemon-systems.com


 

Mehr zum Thema?

In den folgenden Vorträgen erfahren Sie mehr zum Thema Learning:

13.11. | 15:30 Uhr | Wissen on demand – Wie die PHILIPS App Mitarbeiter up to date hält und motiviert