Vortrag

HR im Wandel:
Die digitale Transformation fordert ein neues Führungsverständnis

 

Prof. Dr. Rolf Franken

TH Köln, Fakultät für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften
Professor, Leiter des Forschungsschwerpunktes Knowledgemanagement

Prof. Dr. Swetlana Franken

FH Bielefeld, Bereich Wirtschaft
Professorin

 

Biografien

Prof. Dr. Rolf Franken ist seit 1992 als Professor für Unternehmensführung insb. Wissensmanagement an der FH Köln, Fakultät für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften tätig. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind die Gestaltung des Managements unter dem Einfluss der modernen Informations- und Kommunikationstechnologie. Er leitet(e) mehrere Forschungs- und Praxisprojekte zur Planung und Steuerung von Produktionsprozessen mit Unternehmen unterschiedlicher Größe.

Prof. Dr. Swetlana Franken hat Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften studiert und über Innovationsmanagement promoviert. Seit 2008 ist sie als Professorin für BWL, insbesondere Personalmanagement an der FH Bielefeld, Bereich Wirtschaft tätig. Zu ihren Kernkompetenzen zählen Unternehmens- und Personalführung, Innovationsmanagement, Organisationales Lernen. Sie leitet mehrere Forschungs- und Praxisprojekte, darunter Fit für Industrie 4.0 (MWIF NRW) und Women Ressource 4.0 (BMBF).

Vortrag

HR im Umbruch: Die digitale Transformation fordert ein neues Führungsverständnis

Abstract

Digitalisierung verändert nicht nur Produkte, Prozesse und Arbeitsorganisation, sondern auch das Führungsverständnis. Führungskräfte sind herausgefordert, neue Rollen zu übernehmen – als Visionäre und Vordenker bei der Entwicklung der digitalen Strategie und neuer Geschäftsmodelle, als Gestalter und Konfliktmanager für virtuelle Teams. Sie müssen Flexibilität und Selbstorganisation der Beschäftigten fördern, Potenziale heterogener Akteure integrieren und kollektives Wissen erschließen.

Inhalt

Der Wandel der Führung beinhaltet folgende Aspekte:

  1. Demokratisierung der Führung und Partizipation der Beschäftigten bis zur Wahl der Führungskräfte durch die Mitarbeitenden und Mitbestimmung der Unternehmensstrategie,
  2. Virtualisierung und Flexibilisierung der Führung, insbesondere Führung auf Distanz mit speziellen Tools und neuen Kommunikationswegen und die Möglichkeit der emergenten und kollektiven Führung,
  3. Führung als Coaching, Beziehungsmanagement und Potenzialorientierung,
  4. Einsatz von Algorithmen zur Assistenz bei der Entscheidungsfindung und von digitalen Tools für die Erschließung des kollektiven Wissens.

Führen in der digitalisierten Arbeitswelt bedeutet auch, Flexibilität und Selbstorganisation der Beschäftigten zu fördern, Potenziale heterogener Akteure zu integrieren, Experimentierfreude und Innovation zu unterstützen. Führungskräfte müssen ansprechende Visionen formulieren und kommunizieren und Sinnvermittler sein. Besonders wichtig ist es, die Wissenspotenziale aller relevanten Akteure (intern und extern) zu vernetzen und Erfahrungswissen zugänglich zu machen.

Für die Implementierung der Digitalisierung ist eine systemische und ambidextre Vorgehensweise erforderlich: der laufende Geschäft soll aufrechterhalten und parallel dazu die innovativen Organisationsstrukturen entwickelt werden. In diesen „Zukunftsgaragen“ werden intelligente Produkte und neue Geschäftsmodelle kreiert, die strategischen Erfolg des Unternehmens sichern. Diese Entwicklung kann nur im Kontext einer neuen Führungs- und Unternehmenskultur gelingen.

Die Best Practice Beispiele einer systemischen Gestaltung der digitalen Transformation aus Großkonzernen und aus dem Mittelstand in OWL, bei der Führungskräfte als Visionäre, Treiber und Vorbilder agieren, zeigen, wie Digitalisierung mit dem Leadership 4.0 gelingen kann. 

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